GRAU reicht! Wir haben genug Resilienz in uns. Wecken wir sie!
Wir haben die Coronakrise noch nicht einmal voll erfasst geschweige denn überstanden und überhaupt – in mehreren Dimensionen – überlebt, und dennoch machen wir uns nicht nur Panik, sondern wir gestalten bereits die Zeit danach. Und gestalten sogar die Zeit MITTENDRIN. Wir nehmen schon frühzeitig diese Krise als Chance. Aus der Not heraus. Sicher. Aber auch aus der wachsenden Vernunft heraus, dass es mehr gibt als nur die Befriedigung eigener Bedürfnisse.
Die aktuelle Realität
Wir lernen gerade im Wortsinn „HAUTNAH“ – im Supermarkt, beim Bäcker, in der Apotheke, dass wir nicht nur reflexhaft unseren inneren Reflexen wie Nahrungssuche, Flucht, Ignoranz und Eigensinn folgen müssen, sondern dass wir doch tatsächlich einen Kopf, einen Verstand haben, der unsere Reflexe regulieren kann und uns wieder als soziale Wesen eine starke Gemeinschaft erleben lässt. Wie in der Tierwelt auch rücken wir zusammen, wenn Gefahr von außen droht. Brauchten wir diese Gefahr? Brauchten wir diese Pandemie? Kein einziger Mensch braucht diese Krise, braucht es, dass er mit seinem Leben bezahlt.
Die Grundfrage des Miteinander und Füreinander
Kein Mensch braucht auch eine autoritäre und autoritätsfixierte höhere und äußere Ordnung. Aber der „unter die Haut gehende“ Appell durch „UNSERE“ Regierenden an unsere Vernunft und an unsere Einsicht bewirkt gerade geradezu WUNDER.
Selbst an diesem vergangenen Wochenende (04.04. – 05.04.2020) mit besten Wetterbedingungen gab es zum Beispiel nur – und wirklich NUR in Berlin mit 3.769.000 Einwohnern – 234 Ordnungsverstöße bzw. Bußgelder. 234 Fälle gegen 3.769.000 Einwohner. Und die Berliner Polizeipräsidentin spricht in einem Interview am Montag nach diesem Wochenende davon, dass die Polizei auch über Ostern keinerlei Personalengpässe hat. Es wird viel weniger eingebrochen, es passieren auf Grund der reduzierten Verkehrsdichte weniger Verkehrsunfälle, Veranstaltungen und Fußballspiele müssen nicht durch Polizei begleitet werden.
Wir stehen als Gesellschaft gerade an dem Punkt, uns neben aller Krisenbewältigung mit den Grundfragen des Miteinanders und des Füreinanders auseinanderzusetzen. Als soziale Wesen. Und wir „funktionieren“ immer besser darin und aktivieren unsere Grundinstinkte. Wie in der Tierwelt.
Lernen am offenen Herzen
Insofern können wir aus dieser Krise vielleicht mehr lernen als aus allen anderen Krisen zuvor. Wir werden sowohl auf individueller wie auch auf unternehmens- wie auch in gesamtgesellschaftlicher Ebene neue Zugänge und neue Lösungen entwickeln. Unter Rückgriff auf alte in uns schlummernde Ressourcen und auf neue Einsichten. Auch in die Einsicht, dass „Fehler“ und „Lernen am offenen Herzen“ zum Krisenmanagement dazu gehören – ob auf politischer, unternehmerischer, sozialer oder individueller Ebene.
Es lohnt sich, die aktuelle Situation in all ihren Herausforderungen GRAU zu sehen. Schwarz sehen ist keine Option. Wir haben genug Resilienz in uns. Wecken wir sie!